Mal ehrlich: Einfach kann ja jeder. Und weil dies wahrscheinlich langweilig wäre, stellt sich der SVN immer wieder selbst ein Bein - damit er dann in den verbleibenden Saisonspielen (gegen die Spitzenmannschaften wohlgemerkt) auf jeden Fall punkten MUSS. Könnte man meinen...
Auch gegen den FC Schwarzach, an den man noch gut eine Woche zuvor bis auf zwei Punkte herangerückt war, schaffte es Grün-Weiß nicht, mit einem Sieg den Anschluss ans Tabellenmittelfeld herzustellen. Und nachdem man zuvor selbst eine deutliche Niederlage in Oberachern einstecken musste, während die "Germanen" den favorisierten FV Ottersweier besiegten, ging auch das direkte Duell an die Rheinmünsteraner - so war nun nach der Partie der Rückstand sogar auf acht Punkte angewachsen. Doch: Der Reihe nach.
Schon in der Anfangsphase dieses Kellerduells ging es munter hin und her: Luca Parise wurde in der zweiten Minute steil geschickt und drang in die Box der Gäste ein, Torsteher Alexander Braun fischte ihm jedoch gerade noch den Ball vom Fuß. Dann waren die weiß-grau gewandeten Schwarzacher an der Reihe, die in der sechsten und achten Minute an der Querlatte scheiterten - zuletzt durch Robin Brands fulminanten Volleyschuss. Nur 120 Sekunden später zog Team Neusatz einen schönen Angriff auf; Marius Gedaschke setzte mit seinem Steilpass Parise in Szene, dieser legte ab nach halbrechts, wo Routinier Manuel Bäuerle aus 20 Metern abzog und kurz darauf auch die Latte des Gästegehäuses zum Wackeln brachte. In der Folge feuerten Parise (12., 16. und 37.), Tim Kaiser (12.) und Bäuerle (16.) ebenfalls auf das Schwarzacher Heiligtum - blieben dabei aber glücklos.
Besser laufen sollte es dann zu Beginn des zweiten Durchgangs: Nach einem Einwurf von der rechten Seite legte Parise per Kopf ab auf Kaiser, dieser fand seinen Kapitän Luca Dörr, der aus knapp acht Metern wuchtig zum umjubelten 1:0 Führungstreffer vollendete (48.). Sechs Minuten später prallte einem Gästeverteidiger im eigenen Sechzehner unglücklich der Ball an den Arm, Referee Ali Chahrour verweigerte Grün-Weiß aber den Strafstoß. Schwarzach ging nun mehr ins Risiko und zog Routinier Manuel Galante aus der Viererkette ins Mittelfeld. Dieser bediente einen seiner Angreifer in Minute 61 mit einem steilen Zuspiel; SVN-Keeper Lukas Justus hatte allerdings den Rochen gebraten und bereinigte die Situation. Auf der Gegenseite jagte SVN-Youngster Kaiser - wie einst der legendäre Brasilianer Ronaldinho anno 2002 gegen England - einen listigen Freistoßheber von rechts außen aufs Schwarzacher Tor. Statt butterweich in den Winkel zu fallen, entschied sich die Kugel jedoch auf dem Querbalken zu landen (65.).
Hiervon unbeeindruckt, startete Schwarzach umgehend die nächste Offensive, nach Linksflanke von Marvin Götz vergab Joshua Lasch vom Eck des Fünfmeterraums den Abschluss, auch Galante verpasste per Kopf den Rebound knapp (66.). Zwei Minuten später kam Lasch nach einem Eckstoß völlig frei zum Kopfball, zielte aber dabei zu zentral - so dass Justus den Einschlag noch verhindern konnte. Unerklärlicherweise ließ sich der SVN nun von den (keineswegs übermächtigen) Gästen komplett in die Defensive drängen und kreierte nahezu keine Entlastungsangriffe mehr. Götz (78.) und Mayer, der in Minute 80 allein auf Justus zulief, ließen weitere Hochkaräter leichtfertig liegen. Bis in die 86. Spielminute duselte sich Grün-Weiß so einem glücklichen Heimsieg entgegen. Dann wurden die Felsenrainer für ihre Passivität bitter bestraft: Zunächst musste Abwehrspieler Sven Fessler nach wiederholtem Foulspiel per Ampelkarte vorzeitig den Platz verlassen - einmal mehr war zuvor im Mittelfeld nicht konsequent genug geklärt worden. Und unmittelbar danach verwandelte Schwarzachs eingewechselter Christian Weisbrod den fälligen Freistoß aus gut 25 Metern direkt, flach und platziert zum verdienten 1:1 Ausgleich. Erneut Weisbrod hätte in Minute 91 beinahe einen Doppelpack geschnürt, traf allerdings aus vier Metern nur das Außennetz.
Damit nicht genug: Referee Chahrour gab insgesamt acht Minuten als Nachspielzeit oben drauf. Und als ein Steilpass auf Germanen-Mittelstürmer Leo Nonnenmacher diesen in höchst abseitsverdächtiger Position erreichte, von dort zum 1:2 ins Neusatzer Gehäuse verlängert wurde und der Unparteiische den Treffer NICHT zurücknahm, war der wenigstens eine Zähler für den SVN auch noch futsch.
Das Vorspiel SV Neusatz II - FC Schwarzach ll endete 5:0 (SVN-Tore: Sebastian Bäuerle 2, Pascal Meier 1, Jan Friedmann 1 und Antonio Chiarelli 1).
SV Neusatz
FC Schwarzach
Kreisliga A Süd · 23. Spieltag