Doppeltes Traum-Comeback bringt Heimerfolg

SV Neusatz I - OSV Rastatt I 4:2 (Kreisliga B2; 2:0)

Kam man am Nachmittag des dritten Adventssonntags 2025 zum Neusatzer Felsenrain und wurde Zeuge der dortigen schlechten Sichtverhältnisse, reichten die Gedanken von "Willkommen bei Carmen NEBEL" bis zum deftigen anglolinguistischen "What the FOG...?!"

Das, was die Zuschauer dann allerdings sahen (oder hörten 😉), gab durchaus Anlass zur Freude - insbesondere im Neusatzer Lager. Zunächst schon bei der Startelf, in der mit Marc Friedriszik und Alexander Majer zwei Akteure standen, die gut anderthalb Jahre nicht mehr das SVN-Trikot getragen hatten. Beide fügten sich nicht nur nahtlos ins harmonische Gefüge ein, sondern bereicherten das Neusatzer Spiel von Anfang an. Und wie es sich für Traum-Einstände gehört, brachte Majer in der 13. Minute seinen SVN in Führung, als er einen Eckstoß mit einem schönen Kopfballtor zum 1:0 veredelte. Teamkollege Fabian Bäuerle wollte es ihm in Minute 32 gleichtun, setzte seinen "Header" allerdings an den Querbalken. Grund zum Jubeln gab es wenig später trotzdem: Eine Majer-Ecke von rechts verlängerte Routinier Fabian Zimmermann gekonnt ins Zentrum, wo Spielertrainer Marius Gedaschke - kalt wie eine Hundeschnauze - zum 2:0 vollstreckte (35.). Nachdem der aufgerückte SVN-Verteidiger Erik Vogel kurz darauf in der Box zum Abschluss gekommen war, seinen Schuss aber neben den Kasten gesetzt hatte, krachte auf der Gegenseite nach 43 Minuten ein Schuss von Neamtiu an den Pfosten.

Im zweiten Durchgang waren gerade einmal drei Minuten gespielt, als SVN-Kapitän Luca Dörr steil geschickt und nach unwiderstehlichem Sprint vom letzten OSV-Verteidiger umgerissen wurde. Statt auf "Notbremse" zu entscheiden, ließ Referee Thomas Merkle Gnade vor Recht ergehen und zeigte dem Sünder lediglich den Gelben Karton. Der anschließende Freistoß des spielfreudigen Majer verpuffte allerdings, der Nachschuss seines Teamkollegen ebenfalls. Als sich in der 62. Minute Rastatts Teodor Toparcian zum wiederholten Mal ein Foulspiel geleistet hatte, erhielt er folgerichtig die Ampelkarte und wurde vorzeitig zum Duschen geschickt. Team Neusatz nutzte schon fünf Minuten später die Überzahl zum dritten Treffer: Alessio Ippolito schlug aus halblinker Position einen sehenswerten Freistoß der Marke "Hoppel-Topspin" Richtung Sechzehner, tunnelte so aus gut 25 (!) Metern Entfernung einen OSV-Verteidiger und fand Fabian Zimmermann; dieser spielte seine ganze Erfahrung aus, behielt in der Box die Ruhe und netzte zum 3:0 ein. 

Die Messe schien gelesen, die Weichen auf den ersehnten ersten Heimerfolg gestellt. Doch als in Minute 73 ein Rastatter Eckstoß von einem SVN-Abwehrspieler zum 3:1 ins eigene Tor gelenkt worden war, schöpften die Gäste noch einmal Hoffnung. Dass Selbige nur vier Minuten später schon im Keim erstickt wurde, brachte das Drehbuch dieses besonderen Fußballspiels mit sich. Nach einer tollen Neusatzer Kombination im Mittelfeld steckte der erneut sehr zweikampfstarke Florian Zahn den Ball im Stile eines "Zehners" in die Gasse durch, und zwar auf den durchstartenden Friedriszik; dieser verzögerte erst und schoss dann überlegt zum vorentscheidenden 4:1 ein (77.). Zwar verkürzte Mladin nach einem weiteren Rastatter Eckstoß nur eine Minute später für Blau-Gelb auf 4:2 (78.). Doch weitere Einschläge im Neusatzer Kasten gab es in der Folge nicht mehr. Die beste Chance auf eine Resultatsverbesserung hatte in der Nachspielzeit Claudiu Toparcian per Strafstoß, jagte die Kugel aber nur an die Querlatte. Wenig später pfiff der souveräne Spielleiter Merkle die Begegnung ab, der Rest war Neusatzer Jubel. 

SV Neusatz I - OSV Rastatt I 1:6 (Kreisliga C3; 1:5)

Das Vorspiel der Reservemannschaften hingegen geriet zu einer ziemlich eindeutigen Angelegenheit für die Oberschlesier - wobei schon zur Halbzeit der Bär geschält war. Im Blickpunkt stand zunächst SVN-Akteur Jan Albrecht, der einen Doppelpack schnürte; und zwar zunächst per Eigentor für die Gäste (11.) sowie danach zum 1:1 Ausgleich ins richtige Tor. Zwischen den Minuten 32 und 44 bog der OSV dann mit gleich vier Treffern auf die Siegerstraße ein und führte folgerichtig 1:5. Im zweiten Durchgang sorgte Fabisiak mit seinem Tor zum 1:6 (71.) für den Endstand, weitere Einschläge gab es für Grün-Weiß (trotz genügend guter Rastatter Chancen) glücklicherweise nicht zu verzeichnen.